Schulbegleitung

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Der Artikel wurde am 09.03.2025 aktuallisiert oder erweitert.

Für die individuelle Unterstützung von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in der Schule wird eine Vielzahl von Begriffen verwendet. Besonders häufig sind „Integrationsassistenz“, „Schulassistenz“, „Schulbegleiter“ und „ Schulhelfer“. Auch wir benutzen den Begriff „Schulbegleitung“, da er inzwischen in fachlichen Aussagen und in der Rechtsprechung am häufigsten Verwendung findet. In diesem Beitrag geben wir Ihnen Beschreibungen und weiterführende Links, auch zum bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus.

Die Aufgaben einer Schulbegleitung

Wir als Selbsthilfegruppe für Autismus wollen uns darauf konzentrieren, welche Aufgaben eine Schulbegleitung bei einemeiner Schülerin mit Autismus hat. Diese sind u.a.:

  • Lenken der Aufmerksamkeit auf und Verdeutlichen von Arbeitsaufträgen der Lehrkraft
  • Zurückführen bei Ablenkung
  • Lenken der Aufmerksamkeit auf das Wesentliche (die Konzentration ist oft Tagesform abhängig und schwankt von sehr konzentriert bis voll ablenkbar)
  • Struktur und Sicherheit geben bei Stundenplanänderungen, (unbekannten) Vertretungslehrern, während der unstrukturierten Zeit der Pausen
  • Hilfestellung geben, damit das Kind die strukturellen Veränderungen annehmen, verarbeiten und adäquat damit umgehen kann
  • Strukturierung von Texten
  • Förderung der sozialen Integration wie Unterstützung bei der Kontaktaufnahme zu Mitschülern, Training sozialer Kompetenzen, Vermittlung sozialer Regeln, Vermittlung angemessener Strategien zur Konfliktbewältigung, Ausgleichen der sozialen Defizite, Unterstützung/Erklärung von Gestik und Mimik bei Mitschülern, Lehrkräften u. ä.
  • Orientierung beim Raumwechsel
  • Hilfe beim An- und Auskleiden (Schwierigkeiten in der Handhabung von Knöpfen, Reißverschlüssen, Schnürsenkeln sowie dem Umdrehen der Kleidung etc. auf Grund von Problemen in der Feinmotorik)
  • Stressvermeidung und ermöglichen von Rückzug bei Reizüberflutung (um Overload und Meltdown zu vermeiden)
  • Raum verlassen wegen Besonderheiten in der auditiven Wahrnehmung: Hyperakussis -> Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Geräuschen; Hören von Geräuschen oder Frequenzen, die das „normale“ Gehör ausblendet (z. B. bei Filmen: Das schnelle Ablaufen und Wechseln von Szenen, insbesondere mit musikalischer Untermalung oder Geräuschen können eine Überforderung der Wahrnehmung darstellen. Dadurch wird der Inhalt kaum aufgenommen und es tritt eine Stresssituation ein.) Folge: rasche Erschöpfung in auditiv betonten Situationen
  • Schutz vor realen Gefahren (Autisten sind oft abgelenkt, erkennen Gefahrensituationen nicht bzw. schätzen diese falsch ein)
  • Schutz vor Mobbing
  • Informationsaustausch zwischen Schule und Elternhaus

Wichtig ist eine gleichbleibende konstante Anwesenheit der Schulbegleitung, da ein permanenter Wechsel von An- und Abwesenheit eine starke Unsicherheit beim autistischen Schüler nach sich zieht und somit nicht die benötigte Sicherheit schafft, die der autistische Schüler zum Bewältigen des Schulalltags braucht.

Weiterführende Informationen und Links

Webseite „Inklusion und Schule“ : Schulbegleitung

  • ein Angebot des ISB (dem Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München): www.isb.bayern.de


Quellen:

Bild von Nino Souza Nino auf Pixabay